Samstag, 12. September 2015

iOS-Tipp: Kontakte und Kalender mit iTunes wieder lokal synchronisieren

Mit der jüngsten Mavericks-Version und iTunes 11.2 kommt ein lange vermisstes Feature auf den Mac zurück: Apple schafft den iCloud-Zwang für die Synchronisation bestimmter Daten ab. Mac & i erklärt, wie das funktioniert.

Mit der ersten Version von OS X Mavericks, die im Oktober 2013 veröffentlicht wurde, schaffte Apple auch die Möglichkeit ab, Kontakte und Kalender mit iOS-Geräten lokal zu synchronisieren. Stattdessen mussten Nutzer den (immerhin kostenlosen) Datendienst iCloud des iPhone-Herstellers nutzen – selbst wenn sie nicht wollten, dass ihre Informationen auf einem Server außerhalb ihrer Kontrolle landeten.
mehr:
- iOS-Tipp: Kontakte und Kalender mit iTunes wieder lokal synchronisieren (Ben Schwan, Heise, Mac & I, 16.05.2014)

Ägypten: Einser-Schülerin fällt durch Abschlussprüfungen: "Wie kann ich null Punkte haben?"

Sie war eine Einser-Schülerin - und dann das: Die Ägypterin Mariam Malak fällt durch alle Abschlussprüfungen. Ihre Familie vermutet Manipulation. Nun kämpft die 19-Jährige gegen die Korruption in ihrem Land - mit prominenter Unterstützung.
Für Mariam Malak geht es längst nicht mehr nur um Schulnoten. Die 19-jährige Ägypterin ist in ihrem Land zu einer jungen Ikone geworden im Kampf gegen die Korruption.

fing an mit einer riesigen Enttäuschung: In allen sieben Abschlussprüfungen bekam Mariam Malak in diesem Jahr das denkbar schlechteste Ergebnis: null Punkte. Dabei hatte sie in den zwei Jahren zuvor stets Spitzennoten geschrieben, wie mehrere internationale Medien berichteten.

"Ich war total schockiert", sagte die Schülerin der britischen "BBC". "Ich dachte, wie kann das passieren? Wie kann ich null Punkte haben?" Ihre Familie glaubt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.

"Ich traute meinen Augen nicht, als ich die Prüfungsantworten sah, die ich angeblich gegeben haben soll", sagte die Schülerin der Nachrichtenagentur AFP. Sie habe so viele Seiten vollgeschrieben und ihre vermeintlichen Antworten hätten nur aus einigen Zeilen bestanden.

Die Familie vermutet, dass Mariams Prüfungen mit denen eines schlechteren Schülers vertauscht worden seien, der einflussreiche Eltern habe - und beschwerte sich bei der zuständigen Schulbehörde. Doch erfolglos: Die Beamten machten zwar einen ersten Handschriftenvergleich - stellten aber angeblich keine Auffälligkeiten fest.

mehr:
- Einser-Schülerin fällt durch Abschlussprüfungen: "Wie kann ich null Punkte haben?" (SPON, 10.09.2015)

Dieter Nuhr und der Islam – Er hat es wieder getan

Der Kabarettist Dieter Nuhr bleibt in seinem neuen Programm dem Islam auf der Spur. Vor allem nimmt er staatliche Moralapostel und Genderexpertinnen in den Blick und gelangt zu der Erkenntnis: Wer heute glücklich sein will, braucht Anarchie und Askese

Und? Hat er wieder den Islam kritisiert? Mit dieser Frage dürften die Massen, die sich für Dieter Nuhr begeistern, sein neues Programm „Nur Nuhr“ besuchen. Sofern sie zuvor eine andere Frage, die mir die Dame am Prosecco-Stand vor den Berliner „Wühlmäusen“ stellte, bejahen konnten. „Glück gehabt? Karte bekommen?“

Dieter Nuhr ist Monate im Voraus ausverkauft, egal, wo er auftritt. Das hat zwei Gründe. Gewiss trägt dazu der televisionäre Nasenfaktor bei. Der Moderator des in „Nuhr im Ersten“ umbenannten „Satire Gipfels“ – heute Abend wieder im Programm – ist in seiner Rolle als Chefironiker der ARD-Nach-Nachfolger von Dieter Hildebrandt.

Andererseits hat der Kartenkauf Bekenntnischarakter. Der belesene Komiker, der sich Kabarettist nicht schimpfen lassen will, löckt wider den Stachel jenes vulgärlinken Juste Milieus, in dem die meisten Kollegen es sich eingerichtet haben. Zeitgeistopposition ist im Preis inbegriffen.

Die Bühnenfigur Nuhr, ein sportlicher Fünfziger in Turnschuhen, Jeans, Schlabbershirt, ist kein Antikapitalist, kein Israelkritiker, kein Gleichstellungsbeauftragter. Auszusetzen hat er trotzdem manches am Lauf der Welt. Politische Unterhaltung braucht einen Grundfuror.

mehr:
- Er hat es wieder getan (Alexander Kissler, Cicero, 10.09.2015)

Pervers  Dieter Nuhr Dieter Nuhr über Islam Koran Terrorismus [14:55]

Veröffentlicht am 31.05.2013


Besorgter Bürger und Betroffenheitspornografie – Deutschland gehört auf die Couch

Kolumne: Zwischen den Zeilen. Deutschland fällt von einem Extrem ins andere. Der besorgte Bürger sieht das Abendland bedroht und das ZDF kontert mit lupenreiner Betroffenheitspornografie. Sorry, aber dieses Land gehört in Therapie

Nicht ärgern, nur wundern, würde mein Analytiker sagen. Wenn ich denn einen hätte. Also wundere ich mich. Über dieses Land, in dem die einen die vielen Vertriebenen aus dem Morgenland so beispiellos willkommen heißen, während gleichsam andere ihr achso konformes Abendland ganz kommentarspaltenmundgerecht betrauern.

Man wundert sich. Darüber, dass sich Menschen über Menschen aufregen, die andere Menschen willkommen heißen.

Da twittern sich Konservative die Finger wund, weil sie es nicht ertragen, dass es in Deutschland eine Mehrheit gibt, die die Integration der Flüchtlinge für lösbar hält. Die lindert, anpackt, Strukturen schafft, wo keine sind und sich nicht von einer Überforderungsrhetorik anstecken lässt. Sondern schlicht hilft.

Dem entgegen steht der feuchte Traum des besorgten Bürgers, der es gar nicht abwarten kann, die Willkommensblase platzen zu sehen. Sehnsüchtig wird herbeigeschrieben, dass es bald vorbei sei mit der Hilfsbereitschaft und mit Spannung wird erwartet, was denn zuerst zur Neige gehe: das Geld oder die Willkommenskultur. Schon putzig, wie sie sich so furchtbar politisch unkorrekt geben, um gleichsam ihr korrekt homogenes Bild einer biederen Nation runter zu beten. Unter tosendem Applaus einer überraschungsbefreiten Kommentarspalten-Bohème, versteht sich. Na, Halleluja.

mehr:
- Besorgter Bürger und Betroffenheitspornografie – Deutschland gehört auf die Couch (Timo Stein, Cicero, 11.09.2015)

Wie sich die Kehrtwende in der Flüchtlingsfrage erklärt

Noch vor wenigen Wochen zeigte Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik Härte, nun gilt sie vielen Hilfesuchenden als Schutzheilige. Ihre Botschaft: „Wir schaffen das.“ Wie erklärt sich diese 180-Grad-Wende?

Viele Flüchtlinge haben auf dem Weg nach Europa inzwischen eine Art Marienbildnis dabei. Ein Foto von Angela Merkel, ein zusammengefaltetes Stück Papier. „Wir wollen zu Mother Merkel“, sagen sie in die Kameras. Die deutsche Kanzlerin als Schutzheilige in der Jackentasche, Deutschland als Ziel der Träume im Herzen. So kommen Tausende und Abertausende verzweifelte Menschen aus den Kriegsgebieten an den Außengrenzen der Europäischen Union an. Und wollen weiter. Zu Mutter Merkel.

Diese Entwicklung hat mit einer Kehrtwende der Kanzlerin zu tun. Einer Kehrtwende, die sich zwischen dem 16. Juli und dem 31. August dieses Jahres vollzogen haben muss. Eine Kehrtwende, für die es ein Erklärungsmuster gibt.

mehr:
- Wie sich die Kehrtwende in der Flüchtlingsfrage erklärt (Christoph Schwennicke, Cicero, 11.09.2015)

Propaganda machen immer nur die anderen

Über die Deutsche Welle, Russland und den neuen europäischen Medienkrieg

Die Aufstockung des Budgets der Deutschen Welle Anfang des Jahres war begleitet von Konflikten und kritischen Kommentaren über die neue politische Ausrichtung des Auslandssenders. Inzwischen lassen sich Tendenzen und Zusammenhänge erkennen, die bestehende Befürchtungen weitgehend bestätigen: Der Ausbau der Deutschen Welle steht offensichtlich im Zusammenhang mit außenpolitischen Frontstellungen der EU. Ausmachen lässt sich das vor allem – wenn auch nicht nur – am Verhältnis zu Russland und zum Ukraine-Konflikt. Dabei ist die Neuausrichtung der Deutschen Welle in eine gesamteuropäische Medienstrategie gegen Moskau eingebunden. Der diskursive Einfluss russischer Akteure soll über politische Gegenprogramme eingedämmt werden, aber auch durch restriktive Maßnahmen gegen regierungsnahe Journalisten. Das von Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg formulierte Ansinnen, russischen Medien "Paroli zu bieten" ist also Teil eines umfassenden Medienkrieges um die Köpfe der Menschen in West und Ost. Hier ein Zwischenresümee.


Über Jahre hinweg hatte die Deutsche Welle ein Nischendasein gefristet. In Deutschland war der steuerfinanzierte Sender kaum wahrgenommen, auf internationaler Ebene neben den großen Playern nie erstgenommen worden. Die Konsequenz: 2004 musste die Deutsche Welle 4,5 Millionen Euro einsparen, 2005 waren es sogar 8,5 Millionen. Es folgten interne Verteilungskämpfe und zermürbende Debatten darüber, welchen Programm gestrichen und welche Mitarbeitergruppen entlassen werden könnten.

Die massiven Einschnitte blieben am Ende zwar aus; erholt hat sich der Auslandssender von den Sparauflagen aber nie. Das lag allerdings auch daran, dass die Deutsche Welle nie eine klare Aufgabe hatte, geschweige denn eine Vision.

Doch eben das soll sich nach dem Willen des 2013 berufenen Intendanten Peter Limbourg ändern. Der ehemalige Nato-Korrespondent der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur will den Auslandssender zum medialen Flaggschiff gegen ein zunehmend auf nationale Interessen bedachtes Russland ausrichten. Ausgebaut werden soll vor allem das englischsprachige Programm, aber eben auch russischsprachige Angebote.

Um die nötigen Ressourcen freizumachen, könnten zahlreiche kleinere Programme für den zentralasiatischen Raum, Lateinamerika und sogar China wegfallen. Man sehe die Aufgabe darin, "ausgewogenen Journalismus zu präsentieren, auch auf Russisch", sagte Limbourg der Wochenzeitung Die Zeit im April dieses Jahres, um auf den Ausbau des russischen Auslandsfernsehens Russia Today zu verweisen, das im Internet auch auf Deutsch präsent ist.

Gegen die russischen Medien vorzugehen, sei eine vorrangige Aufgabe, so Limbourg im Duktus des Kalten Krieges. "Unsere Werte in der Welt zu vertreten ist eine nationale Aufgabe", hieß es da. Und: Im Zuge der Umbrüche in der arabischen Welt haben man – gemeint sich westliche Akteure – gesehen, dass eine stärkere Präsenz sinnvoll sei. "Mit Soft Power", fügte Limbourg an: "Dazu würden wir uns auch zählen."

mehr:
- Propaganda machen immer nur die anderen (Harald Neuber, Telepolis, 30.07.2015)

Medien Krieg Propaganda Feindbilder - Die Putinversteher-- Die Anstalt [5:34]


Veröffentlicht am 05.05.2014
Obwohl die Zusammenhänge längst rekonstruierbar sind, bedienten sich die Abendnachrichten der "Tagesschau" noch 24 Stunden nach dem Verbrechen einer absichtsvoll unbestimmten Sprachversion. Wie es am 3. Mai um 20.15 Uhr im ersten deutschen TV-Programm über die Ereignisse in Odessa hieß, "geriet ein Gebäude der Gewerkschaft in Brand". Diese Formulierung ließ auch an einen technischen Defekt denken und vermied die Verknüpfung des Ereignisses mit dem ausreichend vorliegenden Nachrichtenmaterial internationaler Agenturen. Eingeräumt wurde lediglich, dass eventuell "Unbekannte" ein Feuer gelegt hätten; über die näheren Umstände wisse man nichts.

Die staatsnahe TV-Anstalt zog sich nach 48 Stunden auf die Sprachregelung zurück, "beide Konfliktparteien" beschuldigten sich nun gegenseitig, so dass die Informationslage unklar bliebe. Zu einer eigenen Recherche schien der ARD-Sender außerstande zu sein, nachdem er die russophoben Gewalttaten auf dem Kiewer Maidan im Februar mit aufwendigen Live-Schaltungen seiner Korrespondenten und in teils schrillen Tönen hatte begleiten lassen.

mehr unter
http://www.german-foreign-policy.com/

Richard David Precht: Die "Knalltüte" Rasmussen - Maybrit Illner 04.09.2014 - die Bananenrepublik [12:21]

Veröffentlicht am 05.09.2014
► Homepage: http://www.Bananenrepublik.tv - Bananenrepublik.tv 

Putin on Western propaganda (subtitled) [1:54]

Hochgeladen am 15.01.2012
Putin is amazed by how powerful Western propaganda is.
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) lehnte Hermans Beschwerde gegen dieses BGH-Urteil am 25. November 2012 ab: Die Entscheidung des BGH habe Herman nicht in ihren Grundrechten verletzt. Die vom Hamburger Abendblatt zitierten Äußerungen seien im Gesamtzusammenhang zu betrachten und stellten eine Meinungsäußerung dar. „Die Beschwerdeführerin, der es nicht gelungen war, sich unmissverständlich auszudrücken, muss die streitgegenständliche Passage als zum ‚Meinungskampf‘ gehörig hinnehmen.“[52] (Eva Herman, Gerichtsurteile, Wikipedia)

siehe auch:
- Tagesschau sachlich und objektiv: »Putin, einsam und verlassen« (Post, 19.11.2015)
Deutschland im Zensurtaumel (Peter Mühlbauer, Telepolis, 12.09.2015)
OLG Hamburg versteht keinen Spaß: Satiriker müssen genau recherchieren (Markus Kompa, Telepolis, 09.09.2015)