Freitag, 22. Mai 2015

„Der Kongress teilt das Bett mit der Wall Street“

Dem 61-jährigen US-Amerikaner, der mit einem Mini-Hubschrauber vor dem Kapitol gelandet ist, droht eine mehrjährige Haftstrafe. Doch der Pilot bekennt sich als nicht schuldig und kritisiert die politischen Verhältnisse.
mehr:
- Protest-Pilot vor Gericht: „Der Kongress teilt das Bett mit der Wall Street“ (Handelsblatt, 22.05.2015)
- Gyrocopter pilot who landed on Capitol lawn explains why he did it (Yahoo, 16.04.2015)
- Spektakuläre Protestaktion gegen Korruption vor dem Kapitol (Florian Rötzer, Telepolis, 16.04.2015)



Bei der Protestaktion von Doug Hughes aus Florida, der Zivilen Ungehorsam vertritt, kommt hinzu, dass dieser seine Aktion »Freedom Flight« schon zuvor auf seiner Website angekündigt hatte. Er habe schon viele Briefe ausgeliefert, schrieb er, und werden heute durch »Luftpost« 535 Briefe an die Abgeordneten bringen, um diese aufzufordern, einen Gesetzesvorschlag gegen Korruption umzusetzen, der die »wahre Demokratie« wiederherstellen soll. Wer will, könne seinen Flug online über Video verfolgen. Dazu hatte er bereits vor einem Jahr gegenüber der Tampa Bay Times über seinen Plan gesprochen und diesen auf seiner Website angekündigt. Er wurde sogar vom Secret Service befragt. Die Tampa Bay Times erklärt, man habe die Polizei des Kapitols und den Secret Service eine Stunde vor der Landung angerufen. […] Er spricht von einer »Explosion der Wahlkampfspenden« in den letzten Jahren. Mit der Super PACs können Reiche und Unternehmen an Kandidaten unbegrenzt Geld spenden. Daher fließen Milliarden an Politiker. Hillary Clinton soll für ihren Präsidentschaftswahlkampf 2,5 Milliarden US-Dollar an Spenden erwarten. Die großen Geldgeber erwarten natürlich etwas für ihr Geld – und wer nicht mit den Reichen, den Lobbys und den Konzernen geht, hat keine Chancen im politischen Prozess. Auf diese Korruption wollte Hughes mit seiner Aktion aufmerksam machen.
[
rp Online, 22.05.2015]
siehe auch:
USA - Die gekaufte Demokratie? – Trump die Alternative? (Post, 03.11.2016)
zu dem Thema Wahlkampfspenden siehe auch:
USA - Die gekaufte Demokratie? – Trump die Alternative? (Post, 03.11.2016)

KenFM im Gespräch mit: Diana Johnstone (Hillary Clinton - „Die Chaos-Königin“) {1:29:29}

KenFM
Veröffentlicht am 03.07.2016
„Hillary Clinton hat keine moralische Grenze“
Zu diesem Urteil kommt die amerikanische Autorin Diana Johnstone im Gespräch mit KenFM. Johnston wurde während des Vietnamkrieges politisiert und entschloss sich damals, die USA zu verlassen, um nach Europa zu gehen. Sie war als Pressesprecherin der Grünen tätig, lebte eine Zeit lang in Bonn und wohnt inzwischen seit 40 Jahren in Paris.
Ihr Buch „Die Chaos Königin“ über Hillary Clinton ist ein Muss für den politisch interessierten Bürger.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Hillary Clinton ins Weiße Haus einzieht, ist groß. Wer sich auf die dann zu erwartende Außenpolitik vorbereiten möchte, tut gut daran, sich die Sponsoren ihres Wahlkampfes anzusehen.
Die Liste reicht von Goldman Sachs über AIPAC, von Saudi-Arabien bis hin zu Haim Saban, der mit 13 Millionen Dollar die größte Einzelspende an Hillary Clinton durchgereicht hat. Haim Saban hat nach eigenen Aussagen nur ein Hobby: Israel.
Was muss Hillary für das empfangene Geld tun, wenn sie es ins Weiße Haus schaffen sollte?
Als sie unter Barack Obama Außenministerin war, ließ sie Libyen angreifen und 40.000 Menschen ermorden. In dieser Zeit wurde auch Libyens Präsident Gaddafi ermordet.
Im Gespräch mit KenFM spricht sie auch über die „neue Linke“, wie wir sie nicht nur in den USA erleben. Hillary Clinton ist eine typische Vertreterin dieser neuen Linken.
Man hat sich davon verabschiedet, sich zum Beispiel um DIE Arbeiterklasse oder DEN Mittelstand zu bemühen. Es geht vielmehr um das, was man als persönlichen Aufstieg bezeichnen muss und der vortäuschen soll, die aufsteigende Person würde für eine ganze Klasse stehen. Dem ist nicht so.
So wie Barack Obama nicht den Afroamerikanern in den USA zu mehr Macht und Wohlstand verholfen hat, wird Hillary Clinton DIE Frauen nicht nach vorne bringen.
Das alles sind billige Marketingtricks einer Finanz-Elite, die mit immer neuen Kampagnen und gecasteten Personen aus unteren Kasten vorgaukeln wollen, es ginge ihnen um das, was man Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nennen könnte.
Wenn Hillary Clinton es ins Weiße Haus schafft, würde auch die private Macht ihrer Familie enorm steigen. Ihr Mann war ebenfalls Präsident der USA und hält heute für Millionengagen Reden vor Kunden, die sich das leisten können.
Frau Clinton ist von Macht besessen und bereit, als Marionettenpuppe ihrer Strippenzieher alles zu tun, was diese fordern. Der Iran wird sich auf einiges vorbereiten müssen, aber eben auch alle Partner der USA. Mitgehangen, mitgefangen.
„Barack zögert, wenn er tötet – Hillary nicht“
Dieser Satz von Autorin Diana Johnstone sollte als das verstanden werden, was er ist. Eine Warnung. Hillary Clinton ist eine Handgranate in einem Munitionslager. Den Splint ziehen Eliten im Hintergrund, die permanent von der Freiheit der Märkte faseln, dann aber nur Finanzmärkte meinen, und mit Demokratie generell wenig anfangen können.
Im Mittleren Osten sind und waren ihre Feinde daher vor allem Staaten, die über einen gesunden Nationalismus zu einer eigenen Identität gefunden haben und bei denen vor allem Frauen massiv der Zugang zu Bildungseinrichtungen ermöglicht wurde. Libyen, Iran, Syrien.
Die Partner dieser US-Eliten im Kampf für mehr Demokratie sind vor allem erzkonservative Golfmonarchien, in denen Frauen noch nicht mal den Führerschein machen dürfen, die aber als Finanziere des ISIS-Terror agieren und dabei in den USA die Hardware kaufen.
Hillary Clinton ist auch deren Wunschkandidat, und die „deutschen“ Medien feiern sie schon heute – vor allem, weil sie eine Frau ist.
Frauen an der Spitze eines Staates sind längst nichts besonderes mehr. Pakistan und Indien kennen das längst, und auch in der BRD soll es eine Frau sein, die dieses Land immer so führt, dass die USA den Kotau nicht übersehen können.
Das Gespräch mit Diana Johnstone über Hillary Clinton wurde vor dem Ausscheiden Bernie Sanders aus dem Wahlkampf und vor dem Brexit aufgezeichnet.
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Bob Dylan Performs at the White House: 9 of 11 [3:37] Text   Übersetzung (Songtexte)

Veröffentlicht am 16.09.2012
February 09, 2010 | 3:37
Bob Dylan performs his classic song "The Times they are a Changing" with his band at the White House Celebration of Music from the Civil Rights Movement.
"He came in and played 'The Times They Are A-Changin'. A beautiful rendition. The guy is so steeped in this stuff that he can just come up with some new arrangement, and the song sounds completely different. Finishes the song, steps off the stage – I'm sitting right in the front row – comes up, shakes my hand, sort of tips his head, gives me just a little grin, and then leaves. And that was it – then he left. That was our only interaction with him. And I thought: That's how you want Bob Dylan, right? You don't want him to be all cheesin' and grinnin' with you. You want him to be a little skeptical about the whole enterprise. So that was a real treat."  
»Er kam herein und spielte "The Times They Are A-Changin". Eine schöne Wiedergabe. Der Typ ist so in dieses Zeug vertieft, dass er sich einfach ein neues Arrangement einfallen lassen kann, und der Song klingt völlig anders. Beendet das Lied, tritt von der Bühne – ich sitze direkt in der ersten Reihe –, kommt hoch, schüttelt meine Hand, kippt seinen Kopf, gibt mir nur ein kleines Grinsen und geht dann. Und das war es – dann ging er. Das war unsere einzige Interaktion mit ihm. Und ich dachte: So willst du Bob Dylan, richtig? Du willst nicht, dass er nur mit dir rumlacht und grinst. Sie wollen, dass er dem ganzen Unternehmen gegenüber ein wenig skeptisch ist. Das war also ein wahrer Genuss.«
[Obama zitiert in: Flashback: Bob Dylan Plays for Obama at the White House, Rolling Stone, 10.09.2013 – Google-Übersetzer, vorletzter Absatz vor dem Baez-interview]

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