Dienstag, 28. Oktober 2014

Noch ein wenig USA und Kriegsstimmung in Europa

Bei dem Bild im Freitag blieb ich hängen:

Kissinger (rechts) mit Clinton, Albright und Kerry am zukünftigen Diplomacy 
Center in Washington
Foto: Chip Somodevilla / Getty Images

Da spazieren vier US-amerikanische Politiker mit glänzenden Spaten über einen Teppich:
- Hillary Clinton, Ehefrau des Ex-US-Präsidenten Bill Clinton und 2009-2013 US-Außenminister 
Unter Der Ukraine-Konflikt 6 – Wer stoppt die USA? [Post, 25.04.2014] habe ich ein Video von ihr aus einem SPIEGEL-Artikel [USA in der Krim-Krise: Hillarys Paukenschlag (Sebastian Fischer, SPIEGEL, 06.03.2014)] eingestellt.
- Madeleine Albright, von 1997 bis 2001 erste Frau als US-Außenminister unter Bill Clinton
John Kerry, hochdekorierter Vietnamveteran, Kriegsgegner und seit 2013 – als Nachfolger von Madeleine Albright, Collin Powell, Condoleezza Rice und Hillary Clinton – US-Außenminister 
Von ihm und aus seinen gleich aufgeführten Äußerungen habe ich unter Der Ukraine-Konflikt 1 – Westliche Aufgeregtheit und staatliches Gedächtnis [Post, 04.03.2014] zitiert:
»You just don't in the 21st century behave in 19th century fashion by invading another country on completely trumped-up pretext.« 
und
- Henry Kissinger, 1973-77 US-Außenminister unter Richard Nixon und Friedensnobelpreisträger 1973 (für das Friedensabkommen in Vietnam) 
Ein Video, in dem er eine wichtige Rolle spielt, habe ich unter Der gefährlichste Mann Amerikas in 
Der Ukraine-Konflikt 6 – Wer stoppt die USA? [Post, 25.04.2014] eingestellt. In dem Post 
Heute vor 44 Jahren – 4. September 1970: Salvador Allende wird zum Präsidenten Chiles gewählt (04.09.2014) 
findet sich ein Link zu dem SPIEGEL-Artikel 
Du sollst dich nicht erwischen lassen (SPIEGEL, 05.01.1987) über ihn.

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USA Ex-Außenminister Henry Kissinger meditiert über eine „aufgeklärte Ordnungsmacht“, die in der Welt von heute mehr denn je zu fehlen scheint

Henry Kissinger, der Star vom internationalen Parkett, hat wieder einmal ein Buch geschrieben. Der Friedensnobelpreisträger, Fan der Spielvereinigung Greuther Fürth, Sicherheitsberater und Außenminister unter den republikanischen Präsidenten Richard Nixon sowie Gerald Ford und nach Ansicht mancher Kritiker mit seiner Politik auch verantwortlich für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, (vor 68 Jahren gab es in Nürnberg einen Prozeß wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Heute vor 68 Jahren – 1. Oktober 1946: Verkündigung der Urteile im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher, Post, 01.10.2014, Anmerkung von mir) macht sich im Alter von 91 Jahren Gedanken, wie die USA die Welt besser ordnen könnten. Das Thema passt gut zu den derzeitigen Schlagzeilen über den Islamischen Staat, einen in partielle Staatenlosigkeit abgleitenden Nahen Osten, Putins angebliche Weltmachtansprüche und Chinas globale Ebenbürtigkeit.

Kissinger nennt in seinem Werk World Order mehrere „Baustellen“, die ihm Sorge bereiten. Darunter sind das viel zu sehr mit sich selbst beschäftigte Europa, isolationistische Trends in den USA wie die „komplexe Tapisserie“ des asiatischen Kontinents. Und natürlich der arabische Raum und der Iran. In der „Ära von Selbstmord-Terrorismus und der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen“ bedrohe eine „panregionale sektiererische Konfrontation“ die globale Stabilität. Verantwortungsvolle Mächte müssten kooperieren und so für eine „neue regionale Ordnung“ arbeiten. Kissinger rügt, wohl wissend, dass die US-Elite das gern hört: Die USA müssten an ihrer „außergewöhnlichen“ Rolle in der Welt festhalten. Beim Kissinger von 2014 ist Letzteres jedoch kein platter globaler Machtanspruch. Er füllt seine Mahnung mit bremsenden Inhalten, die manchem westlichen Politiker nicht unbedingt passen dürften, bei der Ukraine etwa und der Militärstrategie im Nahen Osten.

World Order wird vermarktet als „Meditation über die Wurzeln internationaler Harmonie und globaler Unordnung“. Kissinger greift zurück auf den seiner Ansicht nach modellhaften Westfälischen Frieden von 1648. Dieser Vertrag, der den Dreißigjährigen Krieg beendet hat, sei eine „praktische Anpassung an die Realität“ gewesen. Europäische Mächte hätten beschlossen, sich nicht in die inneren Angelegenheiten der anderen einzumischen. Man habe ein Gleichgewicht der Macht angestrebt.

mehr:
- Er spielte so gern den Bismarck (Der Freitag, 27.10.2014)
Zitat:
World Order findet Lob über politische Grenzen hinweg. Im britischen Guardian hieß es, die 420 Seiten seien ein „Memorandum für eine zukünftige Generation politischer Entscheidungsträger“. Tatsächlich wirkt das Buch wie eine Handlungsanweisung auf der Suche nach der aufgeklärten Ordnungsmacht. Nur, kann es die geben?
[…]
Kissingers Ansatz wirkt entschärfend im heutigen Kontext. Beim Thema Ukraine hatte er bereits im März vor Konfrontation gewarnt. Die Europäische Gemeinschaft trage eine Mitschuld, dass „Verhandlungen zu einer Krise geworden“ seien. Der Westen müsse respektieren, dass die ukrainische und russische Geschichte eng verbunden seien. Und Moskau sollte im eigenen Interesse darauf verzichten, die Ukraine zu einem Satelliten machen zu wollen. Schon im Juni 2012, als das Rote Kreuz wegen des Bürgerkriegs in Syrien Handlungsbedarf signalisierte, war Kissinger skeptisch, ob eine humanitäre Intervention helfe. Es genüge nicht, einen Herrscher zu stürzen: Man müsse sich schon vorher auf das „Danach“ geeinigt haben.


Mein Kommentar:
Den letzten Satz des Zitates lasse man sich auf dem Trommelfell zergehen! Wie war das mit dem »Krieg gegen den Terrorismus« Bush’s in Afghanistan und gegen Saddam Husseins nicht existierende Massenvernichtungswaffen im Irak? Oder wie ist es jetzt gegen den ohne Bodentruppen nicht besiegbaren IS? Wo ist da ein »Danach«? Wo ist – angesichts der fünf Milliarden Dollar, die in einen ukrainischen Systemwechsel gepumpt wurden (5 Milliarden Dollar für den Staatsstreich, der Freitag, 01.03.2014) – ein »Danach« für die Ukraine zu hören gewesen? Das war doch alles in Enthusiasmus verpackte Flickschusterei! 

Ach so, also kein »platter Machtanspruch«, sondern irgendwo auf der Welt ist ein Konflikt, durch den sich die USA in irgend einer Weise angegriffen fühlen (sich bedroht fühlen ist seit einigen Jahren »in«: »Deutschland wird am Hindukusch verteidigt«), und dann fließt Geld, mit dem man andere Leute für die eigenen Interessen kämpfen läßt (über die »eigenen Interessen« ließe sich an anderer Stelle einmal ausführlich nachdenken), und wenn man merkt, daß das nicht so funktioniert, wie man sich das gedacht hat, unterstützt man halt andere Leute mit Geld.

Und weil die USA ja ein so kurzes Gedächtnis haben, kriegen sie nicht mit, daß die Leute, die sie mit Geld unterstützt (und für sich kämpfen gelassen) hatten, stinkig werden, weil sie sie vorgestern haban hängen lassen. Und die tun sich mit den Leuten zusammen, die sie gestern haben hängen lassen. Und dann geben sie heute Leuten Geld, die gegen die im Stich gelassenen von gestern und vorgestern kämpfen sollen, um sie morgen ebenfalls fallen zu lassen. (Bei dem kurzen Gedächtnis US-amerikanischer Politiker – siehe Kerry [Der Ukraine-Konflikt 1 – Westliche Aufgeregtheit und staatliches Gedächtnis, Post, 04.03.2014] – scheint das inzwischen nichts besonderes mehr zu sein.) 

The Siege - Official® Trailer [HD] [2:09]

Veröffentlicht am 16.10.2013
Release Date: November 6, 1998

When a crowded city bus blows up in Brooklyn and a campaign of terror begins to make it's bloody mark on the streets of New York, it's up to FBI special agent Anthony "Hub" Hubbard (Denzel Washington) and U.S. Army General William Devereaux (Bruce Willis) to find out who's responsible and put an end to the destruction. Together, they face explosive danger at every turn when they team up towage an all-out war against a ruthless band of terrorists.

Cast: Denzel Washington, Annette Bening, Bruce Willis, Tony Shalhoub, David Proval, Sami Bouajila

Studio: 20th Century Fox
Director: Edward Zwick
Screenwriter: Lawrence Wright, Menno Meyjes, Edward Zwick
Genre: Action, Crime, Drama

Official Website: Not Available
alter Infotext: Hochgeladen am 14.04.2010
http://zuguide.com/The-Siege.html After the American military abducts an Islamic leader, New York City becomes the target of escalating terrorist attacks. Anthony Hubbard (Denzel Washington), the head of the FBI's Counter-Terrorism Task Force, teams up with CIA operative Elise Kraft (Annette Bening) to hunt down the terrorist cells responsible for the attacks. But the bombings continue, and the president declares martial law. The troops marching into the city are led by Gen. Devereaux (Bruce Willis), who will stop at nothing to restore order. Directed by Edward Zwick. Categories: Action, Crime, Thriller. Year: 1998.



Man schaue sich die Geschichte hinter dem Plot (gemeint ist der Film »Ausnahmezustand«) etwas genauer an:
Im Verlauf des Films stellt sich nach und nach heraus, dass die Attentäter ehemalige von der CIA geförderte und ausgebildete Widerstandskämpfer gegen Saddam Hussein sind, die dann von den USA aus politischen Gründen fallengelassen wurden; aus Verbitterung darüber sind sie zu Terroristen geworden (siehe dazu Blowback). [Ausnahmezustand (Film), Wikipedia] 
Den Begriff »Blowback« habe ich grad erst gelernt. Vielleicht ist ja die Hälfte von dem worüber ich rede, Blowback. Vielleicht auch alles… Putin machte (bei seiner Rede auf dem Waldai-Forum, siehe Meeting of the Valdai International Discussion Club, President of Russia, 24.10.2014) die USA und ihre Verbündeten für den Zusammenbruch von Staaten im islamischen Raum, das Entstehen von mächtigen islamistischen Militärverbänden und Terrorgruppen zwischen Zentralasien, Syrien und Libyen und für das Entstehen einer Zone des "kontrollierten Chaos" verantwortlich (Putin präsentiert den USA Sündenkatalog, Ulrich Heyden, Telepolis, 25.10.2014). Aber das ist ja ein böser, durchgeknallter Narzisst, dem brauchen wir nichts zu glauben!

Und dann sind die US-Amerikaner ganz verblüfft, daß immer mehr Leute auf sie stinkig sind. Nicht nur, weil sie fallengelassen worden sind, sondern, weil die halbe Regierungsmannschaft aus der Ölindustrie kommt und sich am Krieg im Irak dumm und dämlich verdient und sie Amerikanern unterstellen, daß das kein Zufall wäre. Ist es aber! Das kommt bei Freiheit und Demokratie nun mal vor. Die Amis benennen dann auch Öl-Tanker, wenn die von Öl gereinigten Namensgeber in die Politik gehen, rechtzeitig um [Condoleezza Rice, Politische Karriere, Wikipedia]. Aber, weil die US-Amerikaner wegen Freiheit und Demokratie und Ordnungsmacht ja so toll sind, brauchen sie über ihr Tun in der Vergangenheit nicht groß nachdenken. Die US-Amerikaner dürfen die UNO und die Weltöffentlichkeit mit nicht-existierenden Massenvernichtungswaffen belügen, macht nichts, ist man ihnen halt draufgekommen. (Putin soll gesagt haben: »Ich hätte welche gefunden.«) US-amerikanisches Gras wächst anscheinend schneller als europäisches. Bei Freiheit und Demokratie darf man auch mal lügen, Hauptsache: Diktatoren tun das nicht.
Und wenn der US-Botschafterposten in Deutschland auch von Leuten gekauft werden kann, die kein Wort Deutsch sprechen und keinerlei politische Erfahrung haben [William Timken, Botschafter in Deutschland, Wikipedia], oder wenn Koksnase Hunter Biden, der Sohn des Vizepräsidenten, während der Ukraine-Krise in die Vorstandsriege des größten ukrainischen Gaskonzern rückt [Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch, Post, 17.05.2014]: in Freiheit und Demokratie gibt es immer wieder Glücks- und Zufälle, das ist ja das Schöne dran! Es gibt aber auch immer wieder neue Feinde – anscheinend gibt’s da ein Nest –, gegen die Freiheit, Demokratie (und Öl) verteidigt werden müssen. (Und Gas, aber das wissen wir Deutschen ja.) Und es ist ja so ungerecht, daß das die anderen nicht kapieren! Und wenn zum erstenmal in der Geschichte der USA mehr als die Hälfte der Kongreßabgeordneten Millionäre sind, ist das doch nur ein Zeichen dafür, daß in den USA auch Millionäre die Chance haben, in der Politik erfolgreich zu sein und behandelt werden, wie jeder andere US-Bürger auch. Das ist Freiheit und Demokratie! Und wenn diesem bösen Putin blöde Fragen nicht passen, droht er ausländischen Journalisten an, ihren Schniedelwutz abzuschneiden. Das geht doch gar nicht!

Putin über radikalen Islamismus - Putin and radical Islamism (2002)

Veröffentlicht am 11.02.2013
Putin antwortet auf die Frage eines Journalisten, dass er ihn nach Moskau einlädt um ihn beschneiden zu lassen.


Bemerkung von mir: Köstlich finde ich ja den indignierten Gesichtsausdruck von Javier Solana ganz am Schluß! [EU-Russia Summit Brussels, 11 November 2002]

Damit keiner auf die falschen Gedanken kommt, werden ständig die Fähnchen von »Freiheit und Demokratie« geschwenkt, die Journalisten werden »embedded«, das heißt in sogenannten Friedenszeiten: man lädt sie zu hochwichtigen Diskussionsrunden und Vorträgen ein, bezahlt ihnen die Hotels, das Essen und die Flüge, und die Journalisten, die dazugehören und ab und zu mal wichtige Hände schütteln wollen, die Häuser, Autos und Frau und Kinder haben, denen sie etwas bieten wollen und die es ja einmal besser haben sollen, werden so auf die sanfte Weise gehirngewaschen. (Siehe: Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus, Post, 21.04.2014, 7. Video)
Auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten unserer Leitmedien gehe ich aus Platzgründen an dieser Stelle nicht ein. 

»Die Anstalt« bezieht sich übrigens in ihrere Sendung vom 29.04.2014 auf die in Journalismusforschung: "Ganz auf Linie mit den Eliten" [Marcus Klöckner, Telepolis, 11.02.2013] vorgestellte Dissertation von Uwe Krüger: Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und AlphaJournalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. [Halem-Verlag, Köln 2013] Rezensionen: Uwe Krüger: Meinungsmacht – Wie kommt die Meinung in die Welt? (FAZ, 08.09.2013), Uwe Krüger Meinungsmacht Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse (Perlentaucher)

Und damit das Volk bei der Stange bleibt, muß es auf der einen Seite ständig von neuen Bedrohungen erfahren (giftige Nahrung, schwächelnde Wirtschaft, Katastrophen und Massenvernichtungswaffen usw. – Volker Pispers hat in einer Sendung mal behauptet, in Deutschland habe es während des Irak-Kriegs keine Gasmasken mehr zu kaufen gegeben, weil die Leute vor Raketenangriffen Saddam Husseins Angst hatten) und auf der anderen Seite abgelenkt werden (je nach Altersgruppe: »Am Abend spielt die Volksmusik« oder »Deutschland sucht den Superstar« o.ä.). Für Wißbegierige gibt es dann Markus Lanz oder Johannes B. Kerner. (Zu Kerner siehe Eva Herman: Hat sie oder hat sie nicht? [Post, 19.10.2007])

Währenddessen baut man einen gefährlichen Gegner auf, dem man mit allen Mitteln etwas Böses zu unterstellen versucht: Rußland hat expansionistische Interessen und bricht Völkerrecht (das dürfen nur die Guten, also die mit Freiheit und Demokratie), schießt Flugzeuge ab, schickt Militär und gepanzerte Fahrzeuge mit Hoheitsabzeichen in die Ukraine, schwimmt mit U-Booten in schwedischen Gewässern rum (ARD/Focus: We all live in a Russian Submarine…, Hinter der Fichte, 22.10.2014) und dringt in den Nato-Luftraum ein (ARD- und Focus-Tiefflieger halluzinieren Russland im NATO-Luftraum, Hinter der Fichte, 23.10.2014). Das fällt natürlich nicht auf, wenn eine Seifenblasen-Meldung nach der anderen platzt! Und sein Präsident ist ein krankhafter Narzißt und ehemaliger Geheimdienstler mit unangenehm tot wirkenden Augen, der ständig mit seinem schwarzen Judo-Gürtel willfährige Statisten umschmeißt, mit nacktem Oberkörper, Nahkampfhose, Springerstiefeln und einer Kalaschnikow in der Hand auf einem Gaul durch die Gegend reitet und bei jeder Gelegenheit zeigen muß, was für ein toller Hecht er ist. Und dann hat er noch was gegen Schwule. Das ist für unsere westliche Kultur, die Homosexualität seit Jahrhunderten respektiert, natürlich kaum noch erträglich! (Siehe dazu: Der Ukraine-Konflikt 2 – Über unterschiedliche Meßlatten und die Verwendung von Sprache am Beispiel der Homosexuellen-Gesetzgebung in Deutschland und des israelisch-palästinensischen Konflikts, Post, 21.03.2014)

Und nachdem die US-Boys dann im Zuge ihrer Vorwärtsverteidigung eine gewisse Menge an Durcheinander geschaffen haben (wesentliches Persönlichkeitsmerkmal eines Hysterikers: fehlender Eigenanteil), braucht es eine Ordnungsmacht, sonst versinkt die Welt in Chaos. Und weil die anderen einfach nur bekloppt oder gefährlich – am besten beides – sind, braucht es eine einzige Ordnungsmacht, die USA. Ob sie will oder nicht: ohne geht es nicht. 
Daß da sehr gut dran verdient werden kann, ist halt nicht zu vermeiden: Blickt noch wer durch? [Post, 29.10.2014, in der unteren Hälfte finden sich Zitate aus einem bekannten Essay von Eliot Weinberger]

Und hier setzt Kissingers Buch an: Die USA hat nun einmal, ob sie will oder nicht, eine historische Aufgabe: Ordnung auf der Welt zu schaffen. Mir ist egal, ob Kissinger diese Rolle aufklärerisch (wann in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg hatte die US-amerikanische Politik jemals was mit Aufklärung zu tun??) oder anders sehen will: die Rolle an sich ist fragwürdig. Seit dem Ersten Weltkrieg versuchen die USA Ordnung zu schaffen, und ich erspare mir die 287. Aufzählung ihrer Versuche. Was mich wundert: Wann kriegen es denn die Kerle endlich hin? Und wieso sträuben sich denn so viele Leute dagegen? Irgendwo stimmt doch da was nicht…

Zitat Wladimir Putin:
Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist. Nur nicht, weil für eine Einzel-Führerschaft in der heutigen, gerade in der heutigen, Welt weder die militärpolitischen, noch die ökonomischen Ressourcen ausreichen. Aber was noch wichtiger ist – das Modell selbst erweist sich als nicht praktikabel, weil es selbst keine Basis hat und nicht die sittlich-moralische Basis der modernen Zivilisation sein kann.
(siehe Heute vor 44 Jahren – 4. September 1970: Salvador Allende wird zum Präsidenten Chiles gewählt, Post, 04.09.2014) Aber Putin ist ja ein gefährlicher Irrer, dem braucht man noch nicht mal zuzuhören!

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EU-Krise Der Angriff auf Europa, den die Medien immer lauter konstatieren, kommt nicht aus Russland, sondern aus den angelsächsischen Ländern, wenn auch sehr inoffiziell.

Es ist keinesfalls nur George Soros, [man sehe sich den Abschnitt Spekulationsgeschäfte als Vorhersagen im Wikipedia-Artikel über Soros genau an, aber dazu später] der in einem kürzlich erschienen FAZ-Artikel [Ukraine-Krise – Aufgewacht, Europa!, FAZ, 23.10.2014 – die beiden Links sind von mir]
, konstatiert, dass Europa sich im Krieg mit Russland befände, der Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien und dem Irak scheint die Kriegsstimmung in unseren Medien weiter anzuheizen. Nie war die Bundeswehr so gefragt wie heute und das Entsetzen über ihren angeblichen jämmerlichen Zustand war auch nie größter. Die Medien puschen aber nicht nur die Ängste vor der deutschen Wehrlosigkeit, angesichts von Kriegen die mindestens eintausend Kilometer von unseren Grenzen entfernt stattfinden.

Plötzlich betrifft uns alles, wenn man den deutschen Zeitungen und Nachrichtensendungen glauben darf. Ob in Syrien, Irak, der Ukraine oder dem Baltikum, überall sind wir militärisch gefordert. Das klingt nach Freiheit am Hindukusch verteidigen, aber es klingt noch viel mehr nach dem Gegenteil der Behauptung, unsere Armee wäre zu schwach.

Eigentlich leben wir in einem Jahrzehnt des Rüstungsbooms, auch in Deutschland. Nie wurde mehr von unserer Industrie produziert, was für Rüstungszwecke taugt. Seit 2003 wachsen die Defense-Sparten unserer Industrieunternehmen kontinuierlich und das nicht nur bei EADS. Egal ob es die neue Zieloptik für den Leopard-Panzer von Zeiss ist oder spezielle Composit-Dome für den Radar von Düsenjägern, überall wird Rüstung produziert, auch dort wo eigentlich zivile Unternehmen Fotoapparate herstellen sollten.
mehr:
- Kriegsstimmung in Europa (Sönke Paulsen, Der Freitag, 25.10.2014, Nutzerbeitrag)

Seit mehreren Monaten ist mir unwohl, da immer mehr Leute über eine Kriegsgefahr reden. Unwohl ist mir auch, weil immer mehr Massenmedien Meldungen von aggressiven Handlungen bringen, die nach wenigen Tagen oder Wochen einfach verpuffen. Unwohl ist mir, weil bei diesem ganzen medialen Theater bei den Menschen etwas hängen bleibt.

An ebendiesem Theater ist Soros, der im Hintergrund etliche Strippen zieht, massiv beteiligt. Bei Perlentaucher findet sich eine Auflistung von Rezensionsnotizen zu Soros’ Buch aus dem Jahr 2001
- George Soros – Die offene Gesellschaft – Für eine Reform des globalen Kapitalismus (Perlentaucher, ohne Datum)
daraus einige Zitate:
Mit einem Mal ist der Börsenspekulant ins Grübeln geraten und legt in seinem Buch Konzepte und Orientierungshilfen für einen anderen, verantwortungsbewussteren Umgang mit den Kräften des Kapitals vor […] Nach Soros lauere eine Gefahr für die Demokratie in der ungehemmten Verfolgung von Eigeninteressen. Es fehlten Ordnungsprinzipien für den internationalen Finanzmarkt. (FAZ)
Bei seinen Angriffen gegen Marktfundamentalismus, "autistisch forschende Wirtschaftswissenschaft" und eine Zurückdrängung kollektiver Interessen durch zunehmende Ökonomisierung der Gesellschaft wird nach Singer nicht wirklich deutlich, wen Soros dafür in Verantwortung sieht. (Neue Züricher Zeitung)

dem gegenübergestellt einige Zitate aus dem Wikipedia-Artikel über Soros:
1956 zog er in die USA und übernahm 1968 einen Investmentfonds (Hedgefonds) in Curaçao.[2] Auch seine späteren Quantum Funds, die er gemeinsam mit Jim Rogers gründete, haben ihren Sitz in Offshore-Finanzzentren, wie den Niederländischen Antillen und den Jungferninseln. Er entzog damit seine Geschäfte der Kontrolle durch die US-Finanzaufsicht.
1988 erzielte Soros mit dem Kauf und Verkauf von Aktienpaketen der französischen Großbank Société Générale rund 2,2 Millionen US-Dollar Spekulationsgewinn. Die Transaktion erregte zunächst kein Aufsehen. 2006 wurde er von einem französischen Gericht in letzter Instanz für schuldig befunden, von vertraulichen Informationen profitiert zu haben, und wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe in Höhe seines mutmaßlichen Gewinns verurteilt.[5] Seine im Dezember 2006 eingereichte Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte[6] scheiterte, da der Gerichtshof im Oktober 2011 das Urteil des französischen Gerichts bestätigte. [7][8]
Bekannt wurde Soros unter anderem am 16. September 1992, dem „Black Wednesday“, als er in der Überzeugung, das Pfund Sterling sei überbewertet, massiv gegen diese Währung wettete. Dazu tauschte er geliehene Pfund in andere europäische Währungen, hauptsächlich Deutsche Mark und Französische Franc.
Im Juni 1993 spekulierte Soros gegen die Deutsche Mark. Soros verkündete seine Absicht, in großen Mengen Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland zugunsten französischer Wertpapiere abzustoßen. In einem Interview forderte er: „Down with the D-Mark!“
Angesichts der sich anbahnenden Finanzkrise, die er frühzeitig als Vorbote einer Rezession in den Vereinigten Staatenansah,[11] kehrte er 2007 ins spekulative Geschäft zurück[12] und erzielte mit seinem Quantum Endowment Fund im selben Jahr eine Rendite von 32 Prozent, was ihm $ 2,9 Milliarden einbrachte.[13][14]
2008 war Soros mit einem Einkommen von 1,1 Milliarden Dollar der bestbezahlte Hedgefonds-Manager. In den zwölf Monaten bis Juli 2009 stieg die Gesamtsumme des durch seine Investmentfirma Soros Fund Management verwalteten Vermögens um 40 Prozent auf 24 Milliarden Dollar.[15][16]


Ich frage mich, was das für ein Mensch ist. Und ich frage mich auch, wieso jemandem, der solch irrwitzige Summen verdient, indem er unethisch handelt, noch irgendwelche Würden verliehen werden: Soros hat die Ehrendoktorwürden der New Yorker Universität The New School, der Universität Oxford (1980), der Wirtschaftshochschule Budapest und der Yale-Universität (1991) erhalten. 2012 wurde er mit dem Adam-Smith-Preis der National Association for Business Economics (NABE) ausgezeichnet. [Wikipedia]

Aber das Wichtigste: solche Menschen haben eine Plattform, eine Stimme, und ihnen wird zugehört. Und das meine ich bezogen sowohl auf Kissinger wie auch auf Soros. Das ist das Kranke. Diese Menschen handeln gegen ganze Staaten (Während der Asienkrise (1997/98) wurde Soros vom damaligen malaysischen Premierminister Mahathir bin Mohamad für die Finanzkrise verantwortlich gemacht. Er verwahrte sich gegen die Vorwürfe (beispielsweise in seinem Buch Die Ära der Fehlentscheidungen). Nach einem persönlichen Gespräch zwischen den beiden nahm Mahathir 2006 seine Vorwürfe zurück.[10] [Wikipedia]) und werden dann auch noch hofiert. Sie predigen Wasser und trinken Wein, fliehen in Finanzparadiese, wetten gegen Währungen (der »Black Wednesday« brachte das Europäische Währungssystem (EWS) beinahe zum Einsturz [Pfundkrise, Wikipedia-Artikel]), und diese Leute können sich dann auch noch erfolgreich als Philanthropen verkaufen. Geht’s noch?

Cows chasing a RC car around a field [3:21]

Veröffentlicht am 27.07.2013
Cows chasing a RC car around a field


Zu dem Video: Man stelle sich vor, die Kühe sind wir, der Ukraine- bzw. NATO-Russland-Konflikt mit seinen aufgeregten Meldungen (das Blaue vom Himmel herunter versprechende EU-Politiker auf dem Maidan, die Krim-Annexion durch den expansionistischen, geistig gestörten Putin, die Grenze zur Ukraine überschreitende gepanzerte russische Fahrzeuge, MH-17, der Umgang mit den toten Insassen, die NATO-Luftraum verletzenden russischen Kampfjets, das ominöse U-Boot in schwedischen Gewässern usw.) symbolisierten das kleine Auto, das von Journalisten und Politikern ferngesteuert auf der Weide herumgefahren wird und die wiederum von den Oligarchen des westlichen Wirtschaftssystems bezahlt werden. Und dann stelle man sich weiter vor, daß die Machthaber des Systems, die dieses Theater inszenieren, es schaffen, sich die Energie, die die Kühe beim Laufen aufwenden, durch irgendwelche Mechanismen nutzbar zu machen… (Siehe Matrix (Film), Wikipedia, Igitt…)

Von wem haben diese Leute denn ihr Geld? Hat dieser Soros jemals ein Auto repariert, eine Wand hochgezogen, das Loch in einer Hose gestopft? Er zockt einfach rücksichtslos durch die Gegend und kassiert so Unsummen an Geld. Und diese Zocker (und damit sind auch die Zocker in der Ukraine gemeint) regieren die Welt. Heute, wie vor 200 Jahren! Da fällt mir ein Satz von Volker Pispers ein, den ich jetzt zu recherchieren zu faul bin: »Wissen Sie, daß die Zunahme des Privatvermögens in Europa genauso groß ist wie die Zunahme der Schulden?« Wir sollten keine Angst vor Saddam Husseins
Besonders perfide waren Kameraeinstellungen, 
die regelmäßig einen maskierten russischen 
"Heckenschützen" in Rodionovs Rücken platzierten.
[“Hart aber unfair” – Plasbergs Propagandashow 
(der Freitag, 19.03.2014)]
Massenvernichtungswaffen haben oder vor Ahmadinedschad, der Israel (nach einer sich lange haltenden Falschübersetzung) angeblich von der Landkarte tilgen wollte. (Realität ist, was wir glauben wollen, Post, 29.08.2014, ab dem 7. Video: 
USA, Bush und die Achse des Bösen aka Schurkenstaaten) Oder vor Putin, der sich die Krim unter den Nagel gerissen hat. (Wäre auch verboten blöde, wenn er’s nicht getan hätte, dann hätten wir nämlich spätestens nächstes Jahr einen US-Stützpunkt da, wer zweifelt ernsthaft daran?!) Angst sollten wir haben vor diesen zockenden Heuschrecken, diesen Vampiren, die uns tagtäglich unsere Energie abzapfen, vor den Politikern, die uns alle paar Jahre in einen Krieg hineinmanövrieren, vor den Journalisten, die diesen Marionetten des militärisch-industriellen Komplexes einfach so das Wort reden und Nachrichten manipulieren anstatt ihrer Berufspflicht nachzukommen.


Karikatur zur französischen Revolution: 
Klerus und Adel getragen vom dritten Stand [Quelle: Wikipedia]
Bildunterschrift: Man muß hoffen, daß ihr Spiel bald enden wird
[Quelle: Frankreichs Bourbonen]

Und diese Leute setzen sich dann auch noch hin und wollen uns tatsächlich weismachen, daß Putin eine Gefahr für uns darstelle und wir in Europa nicht so zögerlich und unentschlossen handeln sollten:
Europa agiert in der Krise um die Ukraine zögerlich und unentschlossen. Doch das Zurückweichen vor Putins Aggression könnten die Staaten der EU und ihre Bürger noch bitter bereuen. Ein Gastbeitrag.

Russland fordert Europa in seiner Existenz heraus. Doch weder Europas Führungen noch seine Bürger sind sich des Umfangs dieser Herausforderung vollumfänglich bewusst, und sie wissen auch nicht, wie sie am besten damit umgehen sollen. Ich führe dies primär auf die Tatsache zurück, dass die Europäische Union im Allgemeinen und die Eurozone im Besonderen nach der Finanzkrise von 2008 vom rechten Wege abgekommen sind.

Die derzeit in Europa geltenden finanzpolitischen Regeln haben viel öffentlichen Unmut hervorgerufen. Europafeindliche Parteien gewannen bei den jüngsten Wahlen zum Europaparlament fast dreißig Prozent der Sitze.


Doch bis vor kurzem gab es für die Euroskeptiker keine realistische Alternative zur EU. Nun aber präsentiert Russland eine Alternative, die eine grundlegende Herausforderung der Werte und Prinzipien darstellt, auf denen die Europäische Union ursprünglich gründete.

Sie beruht statt auf Rechtsstaatlichkeit auf dem Einsatz von Gewalt, der sich in Unterdrückung im Inland und Aggression im Ausland manifestiert. Das Schockierende dabei ist, dass sich Präsident Wladimir Putins Russland der Europäischen Union gegenüber in gewisser Hinsicht als überlegen erwiesen hat – als flexibler und voller Überraschungen. Dies hat Russland einen zumindest kurzfristigen taktischen Vorteil verschafft.

mehr:
Ukraine-Krise – Aufgewacht, Europa! (George Soros, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.10.2014)

Was lassen wir durch solche Leute mit uns machen? Sie zetteln Umstürze an (Kissinger zu Chile: „Ich sehe nicht ein, warum wir Nichts tun und zusehen sollten, wie ein Land durch die Unverantwortlichkeit seines eigenen Volkes kommunistisch wird. Die Angelegenheiten sind viel zu wichtig, als dass sie den chilenischen Wählern zur Entscheidung überlassen werden könnten.“Wikipedia, Artikel über den Putsch in Chile 1973), hauen in Offshore-Paradiese ab (Soros), bringen ganze Währungssysteme ins Wanken und verkaufen dann Bücher, in denen sie für die Regulierung von Finanzgeschäften eintreten und vor hemmungslosem Finanz-Egoismus warnen. Und diese Leute kriegen dann Friedensnobelpreise und Ehrendoktorwürden. Das ist doch lächerlich. Währenddessen gehen andere, die die Dinge beim Namen nennen [Jean Ziegler, ein wahrhaftiger Mensch (10.09.2013) , Post, 10.09.2013], in die Privatinsolvenz:
Ziegler meinte dazu in einem Interview, dass ihn alleine die Bezeichnung eines bekannten Schweizer Wirtschaftsanwalts als „Geier“ 320.000 Schweizer Franken gekostet habe, der allerdings später rechtskräftig als Betrüger verurteilt worden und daher nun legal auch so bezeichnet werden dürfe. Moussa Traoré, der 23 Jahre Präsident von Mali war, einem der ärmsten Länder der Welt, bekam 180.000 Franken Schadensersatz zugesprochen. Ziegler hatte ihn als „Kleptokrat“ bezeichnet und geschrieben, dass dieser zwei Milliarden US-Dollar aus der Staatskasse auf sein Privatkonto in der Schweiz verschoben habe, während die Menschen in seinem Land an Hunger starben. Traoré wurde später in Mali wegen der Veruntreuung von Staatsgeldern zum Tode verurteilt.[4] Die Bezeichnung des chilenischen Diktators Augusto Pinochet als „Faschist“ sei dagegen mit 2.000 Franken Bußgeld wegen „Übler Nachrede“ eher günstig gewesen.  [aus dem Jean-Ziegler-Artikel in Wikipedia]


Und den bislang gültigen Gebrauch
der Namen für die Dinge
vertauschten sie nach ihrer Willkür:
unbedachtes Losstürmen galt nun
als Tapferkeit und gute Kameradschaft,
aber vordenkendes Zögern
als aufgeschmückte Feigheit,
Sittlichkeit
als Deckmantel einer ängstlichen Natur,
Klugsein bei jedem Ding
als Schlaffheit zu jeder Tat […]
Wer schalt und eiferte,
galt immer für glaubwürdig,
wer ihm widersprach, für verdächtig.
(Thukydides, 454 v. Chr. - ca. 398 v. Chr., Geschichte des Pelloponesischen Krieges) 


[Wikipedia: Was ist Aufklärung?]
Also: Haben wir in Europa den Mut, nachdenklich und zögerlich zu bleiben! Die Amerikaner sind nicht unsere Freunde, und die Russen nicht unsere Feinde. Die Amerikaner sind nicht unsere Feinde, und die Russen sind nicht unsere Freunde. Die Journalisten sind nicht hinterfotzig, die Politiker nicht blöde und die Medien nicht verlogen. Alle haben irgendwelche Interessen, wir auch. Bleiben wir bei der Aufklärung, seien wir gelassen und vernünftig. Erinnern wir uns an die Geschichte und machen uns immer wieder klar, wen wir warum andocken lassen. Geben wir unseren Fritten nicht alle paar Jahre einen neuen Namen, weil uns irgendeine kurzfristige Aufgeregtheit unsere Vernunft wegspült. Denken wir ausgiebig über das »Danach« nach, bevor wir zum Handeln schreiten. Entwickeln wir eine Ethik, die stabil ist, eine Ethik, die wir nicht nur in den Bücherschrank stellen, sondern eine Ethik, die unser Handeln bestimmt! Bleiben wir mit unserer Aufmerksamkeit nicht an der emotional aufgeladenen Oberfläche hängen, und kümmern wir uns um Informationen, die den Hintergrund ausleuchten. Laufen wir nicht hinter jeder medialen Aufgeregtheit her und suchen stattdessen nach den Kräften, die unsere Realität bestimmen… und suchen nach denjenigen Kräften, von denen wir uns wünschen, daß sie unsere Realität bestimmen! Wir entscheiden darüber, mit was sich unser Geist beschäftigt und was hängenbleibt. Wir entscheiden darüber, was unsere Realität sein soll und von wem wir sie uns vermitteln lassen. Haben wir den Mut, uns unseres eigenen Verstandes zu bedienen!

Lassen wir uns nicht verführen – auch nicht von uns selbst – und bleiben wir wachsam!


dazu:
Das Grundgesetz in Erosion (Arno Klönne, Telepolis, 27.10.2014)

Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zum "Hüter der Verfassung" bestellt, hat zunehmend rechtsschöpferische Fähigkeiten (und auch Neigungen) entwickelt; es hütet nun die Geltung von Regeln für die Politik, die es selbst erst einmal in großzügiger Interpretation des Grundgesetzes zu erfinden hat. Ein höchst aufschlussreiches Beispiel dafür: Das Urteil des BVerfG vom 21.10. zu Auskunftspflichten der Regierung gegenüber dem Bundestag.

- Der Ukraine-Konflikt und die veränderten internationalen Beziehungen (Gabriela Simon, Telepolis, 28.10.2014)
Der Westen kann sich die Ablösung der westlichen Hegemonie nur als Rückkerh zur Bipolarität oder als Neuauflage des Kalten Krieges vorstellen


siehe auch:
Putin hat gesprochen! Howgh! (Post, 26.10.2014)
aktualisiert am 29.10.2014

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