Mittwoch, 3. September 2014

Israel: Erneuter Landraub

Israel konfisziert als »Strafaktion« 400 Hektar im besetzten Westjordanland
Die israelische Militärbehörde hat am Sonntag 400 Hektar palästinensischen Bodens südlich von Bethlehem konfisziert. Diesen neuerlichen Landraub im besetzten Westjordanland begründet Israel damit, daß dies eine Strafaktion wegen der Entführung und Ermordung von drei israelischen Jugendlichen Anfang Juni sei. Drei festgenommene Palästinenser aus Hebron werden der Tat beschuldigt, Beweise dafür liegen allerdings nicht vor. 

mehr:
- Erneuter Landraub (junge Welt, 03.09.2014)

mein Kommentar:
Wundert sich jemand?

dazu paßt folgende Meldung:
- Viertes deutsches U-Boot unterwegs nach Israel (Alles Schall und Rauch, 09.09.2014)
Die "INS Tanin" ist das vierte und modernste Dolphin Class U-Boot auf dem Weg von der HDW Werft in Kiel nach Israel. Am vergangen Wochenende wurde in einer Zeremonie das U-Boot der israelischen Marine übergeben. Auch in diesem Fall ist der deutsche Steuerzahler mit einer "Subvention" von 165 Millionen Euro beteiligt. Laut Experten besitzt dieses neueste U-Boot neben den sechs üblichen 533-mm-Torpedorohren darüber hinaus noch vier Torpedorohre mit dem vergrössertem Durchmesser von 650 mm und ist damit in der Lage, Marschflugkörper zu starten, die mit einem Atomsprengkopf bewaffnet sind.
siehe auch:
- Offener Brief an Bundesregierung: Nahost-Experten fordern Ende von Rüstungsexporten nach Israel (SPIEGEL Online, 20.08.2014)
Dialog mit der Hamas, mehr Druck auf Israel: Deutsche Nahost-Experten fordern von der Bundesregierung eine andere Haltung in der Gaza-Krise. Die Bilanz der bisherigen Politik sei ernüchternd.
Berlin - Ein Bündnis von mehr als 90 deutschen Nahost-Experten hat die Bundesregierung zu einem Kurswechsel in der Politik gegenüber Israel und Palästina aufgerufen. In einem offenen Brief an die Regierung und Bundestagsabgeordneten fordern sie mehr Einsatz für einen dauerhaften Waffenstillstand und ein Ende der Blockade des Gaza-Streifens. Die Initiatoren schreiben:

"Ohne Aufhebung der Blockadepolitik gibt es keinerlei Entwicklungsperspektive für die Menschen in Gaza und keine Chance für die Zweistaatenlösung."

Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem Ulrike Freitag, Direktorin des Zentrums Moderner Orient in Berlin, und Udo Steinbach, Gründungsdirektor des Giga-Instituts für Nahost-Studien. Auch ehemalige Botschafter und führende Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung haben den Brief unterschrieben.
"Die Hamas bleibt, ungeachtet der Aktivitäten ihres militärischen Flügels, eine populäre politische Partei", heißt es in dem Aufruf weiter. "Der Dialog mit den politischen Vertretern der Hamas sollte deshalb nicht länger verweigert werden, die Bilanz der Isolationspolitik seit dem Wahlsieg 2006 ist ernüchternd."

dazu paßt auch folgende Meldung:
- Israel schafft Fakten (junge Welt, 10.09.2014)
Das Land plant, von Energielieferungen unabhängig zu werden und künftig Erdgas zu exportieren. Der Streit um die großen Vorkommen im östlichen Mittelmeerraum dauert an

siehe auch:
- Für einen gerechten Frieden! – Erklärung des Kriegsdienstverweigerers Udi Segal: "Ich rufe die SoldatInnen auf, Befehle zu verweigern!" (graswurzelrevolution, September 2014) 
Udi Segal sollte seinen Militärdienst in der israelischen Armee (Tsahal) am 28. Juli 2014 antreten, nach Gesetzeslage besteht diese Verpflichtung direkt nach seinem Gymnasialabschluss. Er hat verweigert und seine Begründung am 30. Juli veröffentlicht. Als "Refuznik"(in Hebräisch: sarvan, von sirev: "Er hat verweigert") ist er von Haft bedroht. (GWR-Red.)
Ich heiße Udi Segal, bin 19 Jahre alt und komme aus dem Kibbuz Tuval im Norden Israels. Vor einigen Monaten habe ich den Brief der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen für das Jahr 2014 unterzeichnet (siehe Seite 9), der von insgesamt 130 VerweigerInnen an den Premierminister Israels gesandt worden ist. In diesem Brief erklären wir unsere Weigerung, in der israelischen Armee zu dienen.
Der wichtigste Grund ist die Besetzung der Gebiete und die fortgesetzte Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung, die sich in ungleichen Sozialsystemen, der Missachtung ihrer Rechte und dem fortgesetzten Mord von mehr als 600 Personen bei der jüngsten Militäroperation in Gaza ausdrückt [Stand am 30. Juli 2014; Red.]. Außerdem trägt der Militärdienst zum israelischen Militarismus bei. Ich zum Beispiel bin als Mann und aschkenasischer Jude (1) jemand, der Einfluss auf die israelische Gesellschaft nehmen kann und es auch bei Widerspruch leichter hat davonzukommen. Denn ich komme aus dem herrschenden sozialen Milieu, das sehr zur Unterstützung des israelischen Militarismus neigt - einem Milieu, dem ich mich mit aller Kraft widersetze.

- Ich bin schon sehr früh aufgestanden! (Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski, Neue Rheinische Zeitung, 10.09.2014) 
Was sich am 14. September in Berlin abspielen wird erfüllt mich mit großem Zorn und erweckt große Abscheu in mir. "Steh auf! Nie wieder Judenhass" ist eine Demonstration der Falschinterpretation und übelsten Verleumdung von Menschen, die sich kritisch mit dem "Jüdischen Staat" auseinandersetzen. Ja, durch den Anspruch auf Anerkennung als "Jüdischer Staat" hat sich die Politik von Israel ganz gezielt dahin bewegt, Israel-Kritik in "Juden-Kritik" umzubenennen.

- Der Ukraine-Konflikt 2 – Über unterschiedliche Meßlatten und die Verwendung von Sprache am Beispiel der Homosexuellen-Gesetzgebung in Deutschland und des israelisch-palästinensischen Konflikts (21.03.2014) 
Wie wird mit Sprache Realität hergestellt?
Eigentlich ist die Frage schon verkehrt: Sprache beschreibt Realität, sie stellt keine Realität her!
Oder doch?



aktualisiert am 14.09.2014

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