Mittwoch, 6. März 2013

Heute vor 70 Jahren – 6. März 1943: Berliner Protest gegen die Deportation von Juden

Frauen lehnen sich gegen das Regime auf 

 Als Ende Februar 1943 die bis dahin verschonten Berliner Juden deportiert werden sollten, wurden in der »Fabrikaktion« 8000 Menschen verhaftet. Viele von ihnen arbeiteten in den Berliner Rüstungsbetrieben. Darunter waren auch etwa 2000 Betroffene aus sogenannten privilegierten Mischehen, die zur weiteren Überprüfung in ein Gestapo-Gebäude in der Rosenstraße verbracht wurden. Ihr Aufenthaltsort sprach sich schnell unter den »arischen« Angehörigen herum. 


Denkmal zur Erinnerung an den Protest der Frauen in der Berliner Rosenstraße, 1995
[Skulptur von Ingeborg Hunziger]
 Vor dem Gebäude versammelten sich bald über 200 Frauen, die lautstark die Herausgabe ihrer Männer und Familienmitglieder forderten. Am 4. März reagierte die SS zunächst wie gewöhnlich und ließ Gewehre auf die Menge richten. Unbeeindruckt protestierten die Frauen weiter und wichen nicht, bis die Verhafteten heute vor 70 jahren, am 6. März 1943, freigelassen wurden. Es spricht zwar manches dafür, dass die Verhafteten nicht zur Deportation bestimmt waren, trotzdem war diese größte spontane Demonstration der NS-Zeit ein Beleg dafür, dass Widerstand im Dritten Reich möglich war und auch erfolgreich sein konnte. Tagebucheintragungen von joseph Goebbels belegen, dass der Widerstand die NS-Führung nervös gemacht hatte.

 

 Was am 6. März noch geschah: 
 1957: Ghana erklärt seine Unabhängigkeit
 Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2013 





Richard Falk im englischen Wikipedia
Erinnerungen an Warschauer Ghetto [Frankfurter Rundschau]


















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