Montag, 24. September 2012

Heute vor 150 Jahren – 24. September 1862: Bismarck wird preußischer Ministerpräsident.

»Lehrer und Schüler«, Karikatur auf Bismarck und Napoleon III., 
Illustration aus dem »Kladderadatsch«, 1862 
Vom Parkett auf den Ministersessel
Datei:Fürstin Orloff.jpg
Fürstin Katharina Orlowa [aus Wikipedia]
Schon im April 1862 hatte Otto von Bismarck (1815-1898) gehofft, einen Sprung auf der Karriereleiter zu tun und zum preußischen Ministerpräsidenten berufen zu werden. Der erzkonservative Jun­ker musste sich jedoch noch einige Monate gedulden: Nach seiner Gesandtentätigkeit in St. Petersburg wurde er nun Botschafter in Paris. Dort lernte er Kaiser Napoleon III. kennen, hatte eine Liebes­affäre mit einer russischen Fürstin [Fürstin Katharina Orlowa, der Ehefrau des russischen Gesandten in Belgien Nikolai Alexejewitsch Orlow] und wurde aufgrund seiner wenig eleganten Haltung auf dem Parkett zur Zielscheibe der französischen Karikaturisten.
In Preußen gerieten die Konservativen derweil in die politische Bre­douille, da die erstarkten Liberalen im Abgeordnetenhaus die geplante Heeresreform blockierten, und riefen daher Bismarck im September 1862 per Eiltelegramm zurück nach Berlin. Am 22. September gab Bis­marck König Wilhelm I. zu verstehen, dass er im Konflikt zwischen Parla­ment und königlichem Regiment immer und gehorsam auf der Seite des Regenten stehen werde. Daraufhin ernannte der König ihn zum preußi­schen Ministerpräsidenten, wenige Tage später zusätzlich zum Außenmi­nister. Der erste Schritt zur großen politischen Karriere war getan, neun Jahre später wurde Bismarck Kanzler des Deutschen Reichs.

Was am 24.9. noch geschah:
1969: In Chicago beginnt der Prozess gegen die auf einer Anti-Viet­namkrieg-Demonstration verhafteten »Chicago Eight«.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

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